Ag Zentrum

Schauen wir auf Freiburg, sehen wir Herausforderungen. Seien es steigende Mieten und fehlender sozialer Wohnraum, schlechte Arbeitsbedingungen, beispielsweise im Gesundheitssektor, der Ausschluss von immer mehr Menschen von sozialer Teilhabe oder rassistische Spaltung, durch die wir gegeneinander ausgespielt werden. Es gibt also viel zu tun für uns!

Wir wollen für eine Stadt und eine Gesellschaft kämpfen, in der nicht Konkurrenz und Profitinteresse im Mittelpunkt stehen, sondern die Bedürfnisse der Menschen, die in ihr leben. Dieser Wunsch eint uns als Linke – sowohl solche, die schon lange in Freiburg Politik machen, als auch solche, die gerade erst damit anfangen, aktiv zu werden.

Gleichzeitig geraten wir mit unseren Politikformen immer öfter an Grenzen. Messbare Erfolge bleiben aus und Mobilisierungen erreichen hauptsächlich die eigene linke Blase. Als Linke schaffen wir es nur selten, mit unseren Antworten auf gesellschaftspolitische und soziale Fragen, die Menschen zu erreichen, die von den Auswirkungen des kapitalistischen Systems am meisten betroffen sind. Niedrigschwellige Orte für Menschen, die sich noch nie innerhalb der Linken mit all ihren Codes und eigenen Verhaltensweisen bewegt haben, gibt es viel zu selten. In den nächsten Jahren geht es uns darum, das zu ändern!

Wir haben uns mit vielen anderen in Freiburg über eine Neuausrichtung linker Politik ausgetauscht und dabei einiges erreicht und vieles wieder verworfen. Wir wissen noch nicht genau, wie diese Erneuerung aussehen kann. Wir sind uns aber sicher, dass es sich lohnt, sich dieser Fragen gemeinsam zu stellen und Neues auszuprobieren. Als folgerichtiger erster Schritt steht für uns an, linke Politik da hinzutragen, wo sie hingehört – raus aus unserer Blase und rein ins Viertel.

Und deshalb brauchen wir ein soziales Zentrum – als einen Raum für all diejenigen, die in Freiburg etwas verändern, die sich politisch und kulturell unabhängig entfalten und die sich mit Gleichgesinnten vernetzen möchten. Das soziale Zentrum soll ein Ort sein, der es ermöglicht, sich zu lokalen Themen, die uns im Alltag beschäftigen, auszutauschen, zu organisieren und gemeinsam für Veränderung einzutreten. Ein Ort, der fest im Viertel verankert ist und ein politischer wie kultureller Anlaufpunkt – für alle, die hier leben.

Unser Soziales Zentrum soll dabei finanziell und organisatorisch unabhängig von staatlichen Institutionen sein und ausschließlich von denjenigen verwaltet werden, die es nutzen, weiterentwickeln und mit Leben füllen.